7. Kongress für Personalentwicklung in der Kirche - online 8. bis 9. Juni 2021
Online-Personalkongress mit Hirn und großer Resonanz
Zukunftsbilder einer „relationalen Kirche“
Der 7. Kongress für Personalentwicklung in der Kirche war der erste Kongress, zu dem Gemeindeakademie Rummelsberg, Führungsakademie für Kirche und Diakonie und das IPOS der EKHN gemeinsam eingeladen hatten: Veränderung mit Hirn! Personalentwicklung in einer lernenden Organisation. 70 Teilnehmer*innen mit dem Schwerpunkt auf der mittleren Leitungsebene folgten der Einladung zu diesem Online-Format vom 8. und 9. Juni 2021 und gaben der Veranstaltung nach 24 Stunden viele gute Rückmeldungen.
Die Frage nach der Verbindung von Hirnforschung und Personalführung in Veränderungsprozessen stellte Sebastian Purps-Pardigol in den Mittelpunkt seines Eröffnungsvortrags: Wie schaffen es Organisationen, zufriedenere, bessere und dauerhafte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben? Dabei richtet er den Blick der Teilnehmer*innen auf Fokus und Aufmerksamkeit, die Wichtigkeit der Mitgestaltung von Prozessen, die Würdigung, die Verstehbarkeit von Veränderungen durch Kommunikation sowie die Demut von Führungskräften.
In zweimal 5 Workshops wurde in Kleingruppen nicht nur über das Hirn, sondern auch über „das Team als Herzkammer der Organisation“ oder die Veränderung in der Kirche „mit beiden Händen“ („Ambidextrie“) und auf agile Weise sowie die Attraktivität von Leitungsämtern oder die Herausforderungen durch die Generationenunterschiede intensiv miteinander diskutiert.
In einer Talk-Runde am Abend erlebte der Kongress einen intensiven persönlichen Austausch der westfälischen Personaldezernentin Katrin Göckenjan-Wessel, ihres bayrischen Kollegen Stefan Reimers und des Diakonievorstands Dr. Mathias Hartmann zur Frage: Was heißt Corona für die Personalentwicklung?
Am zweiten Tag erhielt der Vortrag von Dr. Ralph Charbonnier (Theol. Vizepräsident der Hannoverschen Kirche) viel Zustimmung. Seine These lautete: eine Kirche der Zukunft muss eine Kirche sein, die in vierfacher Weise in Relationen steht; zum Nahbereich und Sozialraum; zu anderen Systemen, in denen die Kirche unterwegs ist (wie Krankenhaus, JVA); zu gesellschaftlichen Bereichen mit anderen Systemlogiken (wie es z.B. die Diakonie tut) und schließlich im öffentlichen und digitalen Raum. Dort, wo Kirche in Relationen unterwegs ist, ist sie Kirche in der Unsicherheit der Welt. Das braucht in Zukunft erweiterte Kompetenzen (z.B. Resonanzfähigkeit und mediale Kompetenz) und mutiges Handeln in unsicheren Umwelten. Vom Zielbild der relationalen Kirche her können sich zukünftige Entscheidungen über Veränderungen bestimmen lassen.
In Arbeitsgruppen und im Plenum fand abschließend ein lebendiger Austausch statt. Im Feedback wurden ausdrücklich weitere solcher Denkräume gewünscht und der Paradigmenwechsel hin zu einer relationalen Kirche mit mutigen Schritten in die Unsicherheit sehr stark gemacht.
Zu den Dokumentationsmaterialien (passwortgeschützte zip-Datei für Teilnehmer*innen des Kongresses)